Chinchillas stammen ursprünglich aus Südamerika. Dort leben sie in den felsigen Gebieten der Anden in den Staaten Peru, Bolivien, Chile und Argentinien in bis zu 5000 m Höhe.
Sie gehören zu den Nagern und sind verwandt mit den Meerschweinchen und Wasserschweinen. Die Chinchillas können in drei Unterarten unterteilt werden:

Königs-Chinchilla
Diese Art ist wahrscheinlich bereits seit Jahrzehnten ausgestorben. Das einzige, jedoch ausgestopfte, Exemplar befindet sich in Deutschland im Senckenberg-Museum in Frankfurt am Main.

Kleines Kurzschwanz-Chinchilla

Die frei lebenden Tiere sind heutzutage weitestgehend ausgestorben. In menschlicher Obhut befinden sich jedoch noch ganz wenige dieser Tiere.

Langschwanz-Chinchilla
Diese Art ist heutzutage als das Chinchilla bekannt, welches in Deutschland als Heimtier gehalten wird.

Die Naturfarbe der Chinchillas, welche als Standartfarbe bezeichnet wird, ist hellgrau bis dunkelgrau. Dabei ist der Bauch meist heller bis hin zu weiß.
Die bekanntesten Zuchtfarben sind z. B. beige, black Velvet , blond, braun, brown Velvet, safir, schwarz, silber und weiß.
Um ihr empfindliches Fell weich und duftig zu halten, benötigen Chinchillas täglich ein Sandbad. Hierfür sollte spezieller Chinchilla-Badesand verwendet werden, da z.B. Vogelsand viel zu rau ist und die Haarspitzen des Fells kaputtmachen würde. Ohne das tägliche Bad kann das Fell der Tiere fettig, klebrig und sogar zottig werden. Sinnvoll ist es, den Tieren während des täglichen Auslaufs eine Sandwanne zur Verfügung zu stellen oder sie für einige Zeit in den Käfig zu stellen. Es sollte vermieden werden die Wanne jederzeit im Käfig stehen zu lassen, da die Tiere gerne die Wanne als Toilette benutzen und in den Sand pinkeln, wodurch dieser dann klumpig und unbrauchbar werden kann.
Als geeignete Gefäße haben sich hierfür Ton- oder Keramikgefäße heraus kristallisiert, da Metallgefäße durch den Urin rosten können und Plastik oder ähnliches gefressen werden könnte.
Für einen geeigneten Käfig gilt der Grundsatz: „Je größer, desto besser“
Als Käfig für den heimischen Liebling eignen sich besonders Käfige Marke Eigenbau, da gekaufte Käfige meistens zu klein sind und zu viele Kunststoffteile enthalten, welche die Tiere benagen könnten. Da das Chinchilla ein bewegungs- und springfreudiges Tier ist, muss dies beim Bau des Käfigs unbedingt beachtet werden.
Bei der Einrichtung sollte darauf geachtet werden, das dem Tier genügend Abwechslung geboten wird. Dies kann z. B. durch diverse Kletteräste, Tonröhren und verschiedene Etagenbretter gewährleistet werden.
Ein Schlafhaus ist ebenso unabdingbar, damit dem Chinchilla über Tag die ausreichende Ruhe und Dunkelheit zum schlafen geboten werden kann.
Ich möchte noch darauf hinweisen, das ein genügend großer Käfig natürlich niemals den täglichen Auslauf ersetzen kann.

Ein Chinchilla möchte niemals alleine gehalten werden. In Freiheit lebt es in richtigen Familienverbänden zusammen, deshalb sollte man ihm auch in Gefangenschaft mindestens einen Kollegen mit dazu geben. Da Chinchillas nachtaktive Tiere sind, sollte man sie nur mit Artgenossen vergesellschaften. Irrtümlicherweise werden Chinis häufig zusammen mit Degus gehalten, was von der Vergesellschaftung meistens kein Problem ist. Hiermit tut man den Tieren jedoch keinen gefallen, da die Degus tagaktiv sind und die Tiere sich so gegenseitig den Tagesrythmus stören.

Chinchillas ernähren sich in der Natur zum größten Teil von Gräsern, Früchten, Blättern und der Rinde von kleinen Büschen und Sträuchern. Ihren Flüssigkeitshaushalt decken sie durch Morgentau und wasserhaltige Kakteenarten ab. Bei unseren Heimtieren stellen die Peletts, welche aus gemahlenen Getreidesorten, Heu, Vitaminen und Mineralstoffen zusammengepresst werden, die Grundnahrung dar.
Heu sollte immer trocken gelagert werden, da feuchtes und schimmeliges Heu, welches Schimmelpilze mit sich bringt, bei den Chinis gefährliche Durchfälle hervor rufen kann.
Der Chinchilla-Darm ist auf die karge Nahrung eingerichtet, auf die das Tier in seiner natürlichen Umgebung zurück greifen könnte. Deshalb brauchen unsere Chinchillas in Gefangenschaft viele Ballaststoffe damit sie gesund bleiben.
Als Leckerlis und zur Zähmung können den Chinchillas auch noch einige andere kleine Leckereien hin und wieder gefüttert werden. Diese sind z. B.:

* kleine Stücke Apfel oder Karotte
* einzelne Rosinen
* eine halbe Hasel- oder Erdnuss
* getrocknete Hagebutten
* Waldkräuter
* gelegentlich kleine Stücke getrocknetes und hartes Weißbrot oder Brötchen.

Wenn man sich ein wenig nach den Ratschlägen von den diversen Internetseiten und der Fachliteratur richtet und diese beherzt, so steht einem für ein langes und glückliches Leben mit seinen Chinchillas nichts mehr im Wege!